Das damalige Bundesinnenministerium befaßte sich in den 1960/70-er Jahren mit dem Thema

"Katastrophenschutzzentren auf Kreisebene".

 

 

Es wurde auf Grund einer Anfrage auch im Deutschen Bundestag behandelt.

Dabei wurde deutlich, dass nach den Vorstellungen des Bundes solche Zentren auf die Bedürfnisse

des erweiterten Katastrohenschutzes ausgerichtet werden sollen.

Hierzu ein Auszug aus der Brandwacht Nr.7 aus dem Jahr 1971:

 

 

Ziel war es, ein zentrales Gebäude zu errichten und die Wachen aus engen und

verkehrsmäßig ungünstig meist ungünstig angebundenen Altstadt- oder Citybereichen

herauszunehmen und sie möglichst an der Nahtstelle zwischen Altstadt und

Industriegebiet zu etablieren. Von hier aus sollten die Einsätze in alle Stadtteile

vorgenommen werden  können.

 

Die beengten Verhältnisse und die Lage der Gerätehauser der Feuerwehr Kulmbach, des THK Kulmbach und des BRK

waren der Auslöser auch im Landkreis Kulmbach, speziel in der Stadt Kulmbach, ein solches Zentrum zu planen und zu bauen.

 

 

Hierzu wurde von der Stadt Kulmbach ein Grundstück an der Oskar-von-Miller-Straße,

heute E.-C.-Baumann-Str., ausgewählt, welches den zukünftigen Anforderungen entsprach.

 

Heute befindet sich dort die Fa. Auto Scholz bzw. die Fa.Flatex.

 

 

Der Vorentwurf der Planungen, Stand 25.10.72, vom Architekturbüro Fritz Schmidt sah folgendes vor:

Feuerwehr, BRK und THW sollten jeweils eigene Garagen sowie Sozialräume bekommen.

Für die Feuerwehr Kulmbach war vorgesehen:

Im Kellergeschoß die Schlauchwäsche und die Atemschutzstrecke

 

 

Im Erdgeschoß das Schlauchlager, Geräte - und Funkwerkstatt, Umkleide- und Waschräume,

Atemschutzpflegeraum, sowie 16 Stellplätze für Fahrzeuge und Anhänger.

Für alle HiOrg war ein gemeinsamer Zentralbreich geplant.

Ein große Küche mit Theke, eine Cafetaria sowie eine große Bühne und eine Saal.

Für das THW wurden 24 Stellplätze vorgesehen, für das BRK 20 Stellplätze.


Die Fahrzeugstände sollten für Löschfahrzeuge eine Tiefe von 10m und für Drehleitern 12m haben.

Die Einfahrtshöhe war mit 3,6m dimensioniert.

Für die Feuerwehr und das BRK wurde angeregt, je 1-2 breitere Stände anzulegen,

damit auch in der Halle Ausbildung an den Fahrzeugen gemacht werden kann.

Die Falttore sollten von der Einsatzzentrale ferngesteuert

werden, analog der Feuerwache 2 (Eidenbachstr.) in München

 

 

Im 1.Obergeschoß waren die Schlafräume, die Bekleidungskammer und Lehrsäle vorgesehen.

Die Lehrsäle sollten als Gruppenräume eingerichtet werden.

Angeregt wurde auch ein Planspielraum, der amphitheatralisch mit aufsteigenen Sitzreihen

möbliert sein sollte. Im Zentrum sollte der Planspieltisch mit einer Größe von 2x2 m stehen,

dessen Tisch hydraulisch höhenverstellbar ist.

Ein Nebenraum mit breiter Tür, für mehrere Planspieltische, jeweils für die entsprechenden Sparten,

sollte in unmittelbarer Nähe sein. Dieser Raum sollte auch für die Einsatzleitung verwendet werden können.

Bei der fortschreitenden Technik ist es durchaus denkbar, daß am Katastrophenort

mittels Fernsehübertragung das Bild in die Leitstelle gelangt, so der damalige Aktenvermerk.

 

 

 

Für alle HiOrg war ein gemeinsamer Zentralbreich geplant.

Ein große Küche mit Theke, eine Cafetaria sowie eine große Bühne und eine Saal

um im K-Fall viele Menschen versorgen zu können.

Für das THW wurden 24 Stellplätze vorgesehen, für das BRK 20 Stellplätze.

 

 

Das 2.Obergeschoß war die Leitung für der einzelnen HiOrg´s vorgesehen.

Damals hieß es Chefzimmer und Vorzimmer, ferner sollte die Einsatzleitstelle in einer

Funkkanzel Platz finden.

 

Vorgesehen waren auch zwei Hausmeisterwohnungen im Penthaus und 1 Turnhalle!

 

 

 

 

Die Gesamtnutzfläche wurde mit 8282,85 m² ermittelt.

 

 

Die Gesamtkosten wurden mit 5.730.000.- DM ermittelt, wovon der Anteil für die Feuerwehr mit

2.033.106,90 DM zu Buche schlagen sollte.

 

Letztendlich zog sich das BRK wegen der hohen Kosten aus dem Vorhaben zurück,

das THW wollte statt der errechneten 2,1 Millionen DM nur zwischen 600.000.-  und 900.000.- DM bezahlen

und die Planungen selbst ausführen.

 

Ein staatlicher Zuschuß wurde mit 20 bis 30% in Aussicht gestellt.

Nach mehreren Sitzungen und Diskussionen wurde das Projekt im Jahr 1973 beendet.

 

Ministerialrat Dr.Oehler sagte auf der Landkreisausschusssitzung am 30.07.1973:

"Auch wenn es unpopulär ist, ich muß ihnen sagen, dass ich schwarz sehe.

Geben sie das Katastrophenschutzzentrum in der vorgesehenen Form auf,

realisieren sie das, was sie greifen könne."

Das Bayerische Staatsministerium plane keine Katastrophenschutzzenrtren mehr,

obwohl es die Richtlineine des Bundes so vorsehen.

 


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